Auf Einladung der Neusser CDA kam man in dieser Woche in einer Onlineveranstaltung zum Thema „Berufliche Bildung in Zeiten der Covid-19 Pandemie“ zusammen, welche unter der Leitung des CDA-Vorsitzenden Patrick Lambertz und unter der Moderation des CDA-Vorstandsmitglieds und der Kreistagsabgeordneten Jutta Stüsgen stattfand.

Neben einem hochkarätigen und kompetenten Podium bestehend aus dem Teamleiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit für den Rhein-Kreis Neuss, Philipp Scharner, der Leiterin des Bereichs Ausbildung bei der IHK Mittlerer Niederrhein, Mona Kowalczyk, den beiden Azubis Lukas Gradtke und Michelle Müller, dem F&B Manager eines Neusser Hotels, Jörg Schulte und der Landtagsabgeordneten Heike Troles, durfte sich die CDA Neuss auf viele interessierte Teilnehmer freuen, zu welchen auch der stellv. Parteivorsitzende der CDU Neuss, Dr. Andreas Hamacher zählte, der dafür plädierte die Berufausbildung krisenfest zu machen und davon sprach, dass wir an Schulen mehr Verbindungslehrer als Bindeglied bräuchten.

Inmitten dieser Runde brauchte es daher auch nicht lange bis man gleich ins Thema einstieg und lebhaft darüber sprach, welche Auswirkungen die Covid-19 Pandemie auf die Berufliche Bildung und den damit Betroffenen hat. Weshalb auch gleich zu Beginn der Veranstaltung schnell festzustellen war, wie wichtig den Teilnehmern der Veranstaltung die Berufliche Bildung ist und die junge Generation am Herzen liegt.

So führte der Berufsberater Philipp Scharner u.a. aus, wie wichtig der persönliche Kontakt zu den jungen Menschen bei der Berufsberatung ist und das bei allen technischen Möglichkeiten welche die Digitalisierung uns bietet, wie bspw. durch den Einsatz von VR-Brillen bei Berufsbildern, man jetzt froh sei die Sprechstunden der Berufsberatung wieder im persönlichen Gespräch anbieten zu können. Die Leiterin des Bereichs Ausbildung bei der IHK Mittlerer Niederrhein, Mona Kowalczyk berichtet, dass man bei der IHK eine Corona-Hotline für die Betroffenen eingerichtet hat und das Azubi Speed-Dating gut angenommen wurde, sowie dass auch die IHK mehr auf Social Media setzen muss um Jugendlichen die Möglichkeiten der Berufsausbildung näher zu bringen.

Die beiden Auszubildenden Lukas Gradtke und Michelle Müller berichteten von den Hürden welche die Covid-19 Pandemie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz aber auch in der Ausbildung selbst mit sich brachte, wie bspw. ein Vorstellungsgespräch per Videokonferenz zu absolvieren, was für jene Jugendlichen zum Problem wird die zu Hause technisch nicht so gut ausgestattet seien. Lukas Gradtke sieht zudem mit Sorge, dass viele Eltern von ihrem Kind die Aufnahme eine Studiums erwarten und man als Kind befürchte diese zu enttäuchen wenn man sich für eine Ausbildung entscheidet. Und Michelle Müller schilderte von der Angst vor der Zwischenprüfung, wovon gerade diejenigen betroffen seien, die im praktischen Teil der Ausbildung stark und im theoretischen Teil schwächer seien. Ferner erklärten Müller und Gradtke, dass sie sich mehr Hilfe in der Ausbildung bei der Anwendung der Programme Microsoft Word und Microsoft Excel wünschen würden.

Für die in der Covid-19 Pandemie mit am stärksten von Einnahmeausfällen betroffene Branche der Gastromie sprach Jörg Schulte, der in leitender Position eines Neusser Hotels als F&B Manager tätig sei. So führte Schulte aus, wie schwer die Ausbildungsinhalte der Berufe im Hotel in der Pandemie vermittelt werden konnten, man hier anhand von TikTok Videos z.B. den Azubis den Umgang mit einer Spülmaschine erklärte und man in seinem Hotel aktuell 12 Azubis hat und voraussichtlich wegen der Pandemie in 2021 damit rechne mangels Bewerbungen über keine neuen Azubis zu verfügen. Vor allem machte Jörg Schulte einem aber auch bewusst, dass die Gastronomie keinefalls mehr krisenfest sei.

Patrick Lambertz

Neben all den Ausführungen aus der Praxis war für die Politik die Landtagsabgeordnete Heike Troles auf dem Podium, welche neben ihrer Erfahrung als Politikerin und Mitglied des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend und des Ausschusses für Schule und Bildung des Landtags NRW mit der Pandemie, auch als 2-fache Mutter einiges berichten konnte. So berichtete Troles u.a. von der wiederholten Verschiebung des Schülerpraktikums ihres Sohnes und den pandemiebedingten Hürden ihres in Ausbildung zum Physiotherapeuten befindlichen Sohnes. Ferner erklärte Troles aber auch, wie sehr man sich in der Pandemie als Politikerin hilflos fühlte.

„Mit großer Dankbarkeit blicken wir auf eine gelungene Veranstaltung zur Beruflichen Bildung zurück und möchten uns daher nochmal ganz herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Organisatoren und der Moderatorin der Veranstaltung bedanken. Sie alle haben maßgeblich zur Veranstaltung beigetragen. Gerne knüpfen wir daher an diesem Thema an und beteiligen uns bspw. an der Initiative der Bundes-CDA zum ´Sommer der Berufsausbildung´“, erklärt der CDA-Vorsitzende Patrick Lambertz.

Foto zur Veranstaltung: